Geld ist ein Tauschmittel. Du wirst jetzt vielleicht denken „danke, das wusste ich schon“, aber hast du dir das auch in vollem Umfang überlegt, was das bedeutet? Die meisten haben das nicht. Auch, wenn sie das vielleicht von sich glauben.
Tauschen bedeutet etwas (A) zu geben und gleichzeitig etwas anderes (B) dafür zu nehmen. Und im Idealfall hat es nicht denselben Wert! Im Idealfall hat A für den, der es gibt, einen geringen Wert, als B für ihn hat UND einen höheren Wert für den, der es bekommt, als B für diese Person hat! Das heißt, am Ende des Tauschgeschäfts ist im Idealfall jeder glücklicher, weil er sich so fühlt, als hätte er etwas (FÜR IHN) wertvolleres bekommen, als er gegeben hat. Wenn das nicht so ist, solltest du dich auf diesen Tausch nicht einlassen!
Schauen wir uns diesen Aspekt in einer Zeit lange vor der Entstehung von Geld an: Der Gemüsebauer hat so viele Karotten, dass diese einen relativ geringen Wert für ihn haben. Er hat aber keine Schweine. Der Schweinebauer hat weit mehr Schweine, als er braucht. Alle Schweine, die er nicht selbst zum Leben braucht, sind so gesehen wertlos für ihn. Er kann sie nur zum Tauschen verwenden. Also tauscht der Schweinebauer ein Schwein gegen Karotten. Beide freuen sich und beide haben einen Gewinn gemacht, weil sie etwas gegeben haben, das sie so und so in der Form nicht brauchen, weil sie so viel davon haben, und etwas bekommen haben, das sie sehr wohl „brauchen“. Beide haben in ihrem Sinn mehr bekommen, als sie gegeben haben. In anderer Hinsicht ist es wichtig, dass der Tausch in einem gewissen Gleichgewicht steht. In meinen Augen wäre zum Beispiel ein ziemliches Ungleichgewicht zwischen „EINE Karotte“ gegen „ein Schwein“. Natürlich könnte der Karottenbauer argumentieren, dass der Schweinebauer sonst gar keine Karotte hätte. Aber würdest du einen derartigen Tausch als fair empfinden? Man sollte also irgendwie „in die andere Währung umrechnen“: Wie viele Karotten ist ein Schwein wert. Man könnte das tun mit dem Vergleich wie satt das eine macht und wie satt das andere macht, bzw. wie viele Tage man mit der jeweiligen Portion damit auskommt. In diesem Sinne ist ein Gleichgewicht sehr wichtig. Im anderen Sinn soll aber jeder mit dem Gefühl getauscht haben, als Gewinner aus dem Geschäft heraus zu gehen. Beide Aspekte sind von zentraler Bedeutung.
Oft kam es vor, dass der Schweinebauer, von dem der Karottenbauer etwas wollte (nämlich ein Schwein) aber kein Interesse an Karotten hatte? Dann musste man beginnen kreuz und quer zu tauschen, sodass wieder jeder zufrieden ist und wieder mit dem Gefühl eines Gewinns aus dem Tauschhandel aussteigt. Wenn aber zu viele Personen und zu unterschiedliche Wünsche involviert sind, wird es mühsam. Daher hat man zur Vereinfachung nach etwas gesucht, das jeder haben will. Die letzten Stufen davon waren Gold und daraus entstehend Geld.
Diese Geschichte nicht nur zu kennen, sondern in seiner Bedeutung zu VERSTEHEN, ist WICHTIG! Denn worum geht es: JEDER SOLL AUS DEM GESCHÄFT ALS GEWINNER HERAUSGEHEN! Früher wurde nur dann getauscht, wenn jeder Beteiligte etwas davon hatte. Vielleicht denkst du jetzt wieder „eh klar, ich kaufe auch nur dann etwas, wenn ich es haben will.“ Aber tatsächlich zeigt der Umgang vieler Menschen mit Geld etwas anderes. Als Geld eingeführt wurde, das für sich selbst keinen Wert mehr hat (es ist de facto nur bedrucktes Papier), schien dieses subjektive Wertempfinden für einige Menschen schwieriger geworden zu sein. Es wird zu oft in einem Verhältnis getauscht, das sich für einen der beiden eher so anfühlt, als müsste er ein ganzes Schwein hergeben, um eine einzige Karotte als Ausgleich zu bekommen. Beide Seiten agieren oft so! Käufer und Verkäufer! Verkäufer verkaufen sich oft unter ihrem Wert und Käufer zahlen oft mehr Geld, als ihnen das Gekaufte tatsächlich subjektiv wert ist.
Zusammengefasst
geht es in erster Linie darum, für sich selbst den subjektiven Wert einer Sache (in die Währung Geld umgerechnet) zu kennen! Und im Weiteren geht es darum, als Käufer nicht mehr dafür auszugeben, als diesem individuellen Wert entspricht und als Verkäufer diesen Wert auch tatsächlich einzufordern.
Im nächsten Artikel erkläre ich dir, warum der sogenannte „win-win“ deal für BEIDE Seiten wichtig ist. Denn auch „zu billig“ kaufen und „zu teuer verkaufen“ bringt langfristig FÜR BEIDE Seiten NACHTEILE.
Hier geht es zu Artikeln mit den Lösungsansätzen:
Der Käufer, der dazu tendiert überteuert zu kaufen
Der Käufer, der zu billig kauft
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